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Interview mit Daniel Weiss

  • Writer: Daniel Weiss
    Daniel Weiss
  • 4 days ago
  • 2 min read

Updated: 2 days ago


Daniel x Daniel
Daniel x Daniel

Wie alles begann


Das Ganze fing an, weil ich wissen wollte, wie weit man Fiktion treiben kann, bis sie glaubwürdig wird. Also hab ich mir Nikos (eine art Alter Ego) ausgedacht – einen Künstler, der alles geschafft hat, was ich nie versucht habe. Er baut einen 13. Stern in der Ägäis und verschattete die Akropolis, als Zeichen, Europa und die Demokratie zu schützen. Ein großes Bild, ein bisschen pathetisch – aber ehrlich gesagt: ziemlich schön.


Gespräch mit mir selbst

über Playmobil, Prompting und das Leben zwischen Bild und Bedeutung


Ich: Daniel, du arbeitest mit KI, führst Interviews mit fiktiven Figuren – und jetzt auch mit dir selbst. Langweilig wird dir nicht, oder?


DW: Ich versuch’s zumindest. Ich mein, das ist ja der Witz: Wenn man dauernd mit erfundenen Charakteren redet, dann will man irgendwann wissen, was der Mensch dahinter so denkt. Außerdem – wer soll’s sonst machen? Nikos ist irgendwo auf einem Gerüst im Mittelmeer, Cecilia näht, Hideo meditiert.


Ich: Und was würde der echte Daniel sagen, warum du das alles machst?


DW: Weil ich als Kind schon Welten gebaut hab. Mit Playmobil, alten Pappkartons, bisschen Licht aus der Nachttischlampe. Ich wollte nie einfach spielen, ich wollte Geschichten – nur fehlte mir das Bild dazu. Jetzt hab ich’s. Nur, dass die Figuren heute digital sind … und manchmal mehr Seele haben als die echten.


Ich: Ist KI für dich Werkzeug oder Mitspieler?


DW: Komplizierte Beziehung. Ich geb ihr Text, sie gibt mir Bilder – und dann diskutieren wir. Manchmal gewinnt sie, manchmal ich. Ich seh KI nicht als Bedrohung, sondern als Spiegel. Sie zeigt mir, was ich eigentlich suche, ohne dass ich’s sage. Das ist irritierend und ziemlich großartig.


Ich: Du redest oft über Wahrheit und Fiktion. Glaubst du, dass das Publikum noch unterscheiden will?


DW: Ich glaub, die Leute wollen fühlen, nicht prüfen. Wenn ein Bild etwas auslöst, ist’s egal, ob’s eine Kamera oder ein Algorithmus gemacht hat. Ich will gar nicht die Wahrheit abschaffen – ich will sie nur neu verpacken. In Geschichten, die über die Augen in den Kopf wandern.


Ich: Und wo bleibt dabei dein Humor?


DW: Der ist mein Sicherheitsnetz. Ich nehm meine Arbeit ernst, aber mich selbst mit einer gewissen Distanz. Wenn man zu sehr an die eigene Bedeutung glaubt, verliert man die Leichtigkeit – und die brauche ich, um kreativ sein zu können.


Ich: Zum Schluss – was sollen die Menschen von DWHH mitnehmen?


DW: Dass man sich Geschichten ruhig wieder erlauben darf. Wir denken zu oft in Beweisen und zu selten in Bildern. Wenn jemand kurz innehält, lächelt und denkt „das könnte stimmen, auch wenn’s erfunden ist" – dann bin ich zufrieden.


Dann war’s ein gutes Gespräch, egal mit wem.



DWHH – Post Dokumentarische Narrative ist ein künstlerisches Projekt von Daniel Weiss. Alle Texte und Bilder entstehen in Zusammenarbeit mit KI – als Experiment über Kreativität, Wahrnehmung und das Erzählen im digitalen Zeitalter.


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